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Coronaimpfung für Betreute organisieren

  • betreuungentsering
  • 21. Aug. 2021
  • 2 Min. Lesezeit

Eine Aufgabe für Rechtliche Betreuer (den passenden Aufgabenkreis vorausgesetzt) in der heutigen pandemiegeplagten Zeit ist es, unsere Betreuten zu unterstützen, die Corona-Impfung zu bekommen. Viele Betreute sind multimorbid, hochbetagt, haben Vorerkrankungen, leben in Pflegeeinrichtungen oder haben viele häufig wechselnde (körperlich) enge Kontakte z.B. durch ambulantes Pflegepersonal oder häufige Krankenhausaufenthalte.

Selbstverständlich wird mit jedem Betreuten erst einmal darüber geredet. Die allermeisten haben sich bereits eine Meinung gebildet. Viele Betreute in Heimen haben unter Corona gelitten. Eine Betreuter bleibt mir in Erinnerung, die mir geschildert hat, wie einer nach dem anderen auf ihrer Etage im Heim an Corona gestorben sei. „Jetzt sitze ich mittags nur noch mit einem Herren im Speisesaal, alle anderen sind tot……“.

Ängste kann man manchmal noch entkräften. Viele älteren Leuten ist aber auch ihr Verantwortung gegenüber dem Pflegepersonal und den Mitbewohnern in Heime bewusst. Ich habe nur zwei Fälle, wo Betreute die Impfung (bisher) ablehnen. Das muss man dann selbstverständlich akzeptieren.

Nun denkt man ja, dass bei dem ganzen Aufruhr um Corona für diese absolut priorisierten Gruppen die Impfung „niederschwellig“ zu organisieren sei.. LOL…..

In einem neuen Betreuungsfall einer Damen, die nicht nur altersmäßig, sondern auch aufgrund chronischer Erkrankungen zur Prioritätengruppe 1 gehört, und vom Hausarzt aufgrund ihrer Bettlägerigkeit via Hausbesuchen betreut wird, ist bisher noch keine Impfung erfolgt. Gestern dann also lange Diskussion mit der Sprechstundehilfe, wie denn die Impfung zu organisieren sei. Die Betreute hat in die Impfung eingewilligt. Der Hausarzt impft erst einmal schon gar nicht mehr – das wäre so ein Aufwand sieben Leute gleichzeitig für eine Ampulle zu bekommen…., dann wäre Biontech ja nicht lange langerbar und transportierbar – das könne man beim Hausbesuch angeblich gar nicht verimpfen, einen Krankentransportschein für einen Liegendtransport ins nächste Impfzentrum könne man auch nicht ausstellen. Das ginge aus irgendeinem Grund, den man aber nicht mehr wisse, nicht. Dafür wäre der Hausarzt auch gar nicht zuständig. Meine Beteuerungen, dass dies in der Vergangenheit bei anderen Betreuten problemlos von der Krankenkasse genehmigt worden sei, wurde läppisch als nicht relevant abgetan. Ich solle mich an den Sonderfahrdienst des Impfzentrums wenden. Nach diversen Weiterleitungen bei der Impfhotline, Weiterleitung an den Sonderfahrdienst, Rücksprache mit dem Vorgesetzten des Sonderfahrdienstes: Bettlägerige Pflegebedürftige, also „Liegendtransporte“ können durch den Sonderfahrdienst (der eher eine Art Taxi ist), nicht bedient werden. Dafür sind sie technisch und personell nicht ausgestattet. Dafür wären Krankentransporte notwendig. Also wieder Hausarztpraxis abgerufen. Nein Krankentransportscheine könne man dafür, wie man mir doch schon erklärt habe, nicht ausstellen, aber weil ich so nervig sei, würde die Sprechstundenhilfe nächste Woche mein Anliegen noch einmal dem Arzt vorlegen und sich nächste Woche vielleicht noch einmal melden…..

Zum Glück gibt es aber auch die echt tollen Ärzte und Ärztinnen, die sich bereit erklären auch bei fremden Patienten zu einem Hausbesuch zu kommen und diese zu impfen. Der Aufwand dafür wird sich finanziell sicher nicht lohnen. Einer solchen Ärztin habe ich die Situation geschildert, und sie hat mir einen Termin für einen Hausbesuch zur Impfung geben. Vielen Dank.

 
 
 

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